TH:Landesparteitag 2011.2/Antragsfabrik/Energieerzeugung

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Pictogram voting wait blue.svg Dies ist ein eingereichter Programmantrag für den TH:Landesparteitag 2011.2 von Fabian Herrmann.

Bitte diskutiere den Antrag, und bekunde Deine Unterstützung oder Ablehnung auf dieser Seite. Der Antragstext darf nicht mehr verändert werden!

Änderungsantrag Nr.
PÄA.Energie.1
Beantragt von
Fabian Herrmann
Programm

Wahlprogramm/Parteiprogramm

Schlagworte Pro
Schlagworte Contra
Beantragte Änderungen

Die PIRATEN befürworten eine menschliche Gesellschaft, die auf hohem Automatisierungsgrad und modernster Industrie fußt und die Errungenschaften der digitalen Revolution allen Menschen zugute kommen lässt. Sie unterstützt die Entwicklung neuer Technologien, die den Menschen unangenehme und lästige Arbeiten abnehmen, indem diese an Roboter delegiert werden, beziehungsweise, allgemeiner gesprochen, die Befreiung der Menschheit von Arbeitszwang und Mangel durch den Einsatz von Wissenschaft und Technik.

Grundlage einer solchen Zivilisation sind jedoch hohe Energieströme, vor allem in Form elektrischer Energie. Heutzutage werden diese mehrheitlich durch Verbrennung fossiler Energieträger erzeugt, was jedoch zwei Probleme aufwirft: Zum einen sind sie nur in endlicher Menge vorhanden, zum anderen existiert ein starker wissenschaftlicher Konsensus, dass die Freisetzung von Kohlendioxid zur Destabilisierung des Klimas beiträgt.

Die klassischen erneuerbaren Energiequellen haben einen kritischen Nachteil: Sie sind sehr diffus - das heißt, ihre Flächenleistungsdichte liegt charakteristisch bei wenigen Watt pro Quadratmeter (Photovoltaik: 10 - 20 W m^-2, Windpark onshore: 2 W m^-2, Windpark offshore: 3 W m^-2, Biomasse: ~ 0.5 W m^-2). Eine Ausnahme in dieser Hinsicht ist Wasserkraft, diese ist jedoch nur an bestimmten Orten einsetzbar und in der möglichen Gesamtleistung prinzipiell recht stark beschränkt - es steht nun mal nicht mehr Energie zur Verfügung, als die Differenz an potentieller Energie zwischen Quelle und Mündung eines Flusses.

Um den Menschen einen hohen, nach oben ausbaubaren Lebensstandard auf nichtfossiler Grundlage zu ermöglichen, sprechen sie die PIRATEN daher für eine verantwortungsvolle, mit anderen kohlendioxidarmen Energiequellen integrierte Nutzung der Kernenergie aus. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, die vorhandenen, auf fast 50 Jahre alten Entwürfen beruhenden Leichtwasserreaktoren, die in Deutschland im Einsatz sind, durch moderne, sowohl technisch wie auch physikalisch inhärent sichere Systeme zu ersetzen, zum Beispiel den Hochtemperatur-Kugelhaufenreaktor, der überdies den Vorteil bietet, durch die erzeugte Prozesswärme viel Wasserstoff erzeugen zu können, zum Beispiel als Treibstoff für zukünftige Flugzeuge.

Weiterhin befürworten die PIRATEN die zügige Erforschung von Reaktorsystemen der nächsten Generationen (III+ und IV), insbesondere des Thoriumfluorid- und Laufwellenreaktors, die als Nebeneffekt in der Lage sind, vorhandenen Kernmüll unter Energiegewinn in kurzlebigere Nuklide zu transmutieren. Auch die Entwicklung des Kernfusionsreaktors als Kraftwerk der Zukunft ist unbedingt voranzutreiben. Daher dürfen Forschungsmittel für die Projekte ITER in Cadarache (Südfrankreich) und Wendelstein 7-X (Greifswald) keinesfalls verringert werden und sind bei Bedarf sogar aufzustocken. Ferner setzen sich die PIRATEN für die Umsetung weiterer Forschungsprojekte ein, die sich mit alternativen Fusionskonzepten befassen, insbesondere mit der Fusion durch Trägheitseinschluss, dem Polywell-Fusor nach den Konzepten von Robert W. Bussard und der myonenkatalysierte Fusion. Im Erfolgsfall stellt die Fusion eine saubere, sichere und ergiebige Energiequelle zur Verfügung, die die Menschheit für Jahrmilliarden versorgen kann.

Zur Sicherung des Spaltstoffnachschubs für zukünftige Kernkraftwerke sind überdies Versuchsanlagen zur großtechnischen Extraktion von Uran aus dem Meerwasser nötig, in denen die Hochskalierung des in Japan entwickelten Extraktionsverfahrens auf industrielle Größenordnungen getestet werden kann.

Spaltungsreaktoren werden auch in Zukunft nötig sein, um Tritium als Brennstoff für Fusionskraftwerke vorzuproduzieren. Fusionsreaktoren können zwar in ihren Blankets selbst Tritium aus Lithium erbrüten, damit aber die Reaktion überhaupt gestartet werden kann, muss natürlich erstmal ein Tritiumvorrat vorhanden sein.

Die Kernenergie ist nicht als einzige zukünftige Energiequelle anzusehen, sondern soll Teil eines durchgerechneten, physikalisch stimmigen Energieplans zur Dekarbonisierung Deutschlands und Europas werden. Hierbei kann insbesondere auf die sehr ausführliche Analyse von MacKay zurückgegriffen werden (http://www.withouthotair.com).

Wenn es Deutschland gelingt, erfolgreich aus den fossilen Energieträgern auszusteigen, wird dies eine Vorbildfunktion für andere Länder haben, und sie ermutigen, vergleichbare Umstellungen vorzunehmen.

Begründung

s.o.


Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1.  ?
  2.  ?
  3. ...

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. Irmgard
  2.  ?
  3. ...

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1.  ?
  2.  ?
  3. ...

Diskussion

Bitte hier das für und wieder eintragen.


  • HTR Reaktoren haben erhebliche Sicherheitsprobleme.
    Besondere Risiken sind zum Beispiel:
    - Lufteinbrüche
    - Wassereinbrüche
    - Integrität des Brennstoffs.
    - Abrieb und Beschädigung der Kugeln
    - Vreisetzng des Abriebs
    - Verstopfung und Verkeilung der Kugeln durch Abrieb und Beschädigung
    - Funktionseinschränkungen von Reaktorteilen durch Stäube und Bruchstücke des Brennstoffs ..
    Alle hier genannten Probleme haben bereits in der Praxis zu erheblichen Problemen und sehr gefährlichen Situationen in den bisher erstellten entsprechenden Anlagen geführt.
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,637916-2,00.html
    http://sacre.web.psi.ch/HTR/Part-Pres/Graphite%20Dust%20in%20AVR%20-%20PSI.pdf
    Der Hinweis, diese Technologie sei modern, ist irreführend. Auch diese Technologie stammt aus den 60er Jahren. Die Probleme konnten bisher ganz offensichtlich nicht gelöst werden, insbesondere nicht wirtschaftlich.
    --Stemke 21:01, 7. Nov. 2011 (UTC)
  • HTR-Reaktoren sind ebenfalls besonders gut geeignet um Kerwaffenfähiges Material zu erbrüten.
    --Stemke 21:01, 7. Nov. 2011 (UTC)
  • Auch ohne Kernschmelze werden bei einem Kühlmittelverlust erhebliche Mengen Radioaktivität freigesetzt. Dieser vermeintliche Vorteil von Hochtemperatur Kugelhaufenreaktoren stellt in der Praxis eines Störfalls daher keinen wesentlichen Vorteil gegenüber einem Kernreaktor derzeitiger Bauart dar. Das Argumet der "Sicherheit" ist ein Scheinargument.
    --Stemke 21:01, 7. Nov. 2011 (UTC)
  • Das immernoch ungelöste Atommüll-Problem wird durch die HTR-Technologie noch verschärft.
    --Stemke 21:01, 7. Nov. 2011 (UTC)


  • Die Fusionskonstante von 50 Jahren ist eine interessante Konstante bei der Betrachtung von Fusionsreaktoren.
    Seit über 50 Jahren, bis heute, geht man davon aus, dass in etwa 50 Jahren ein Reaktor betriebsbereit sein könnte.
    Würde man diese Mittel, die in die Forschung zur Kernfusion gesteckt werden zur Verbesserung bereits funktionierender Technologien, insbesondere im Bereich der generativen und regenerativen Energiequellen verwenden, hätte man deutlich schneller einen deutlich höheren "Return of Invest".
    --Stemke 21:05, 7. Nov. 2011 (UTC)


  • Die Angaben zur Flächenleistungsdichte sind irreführend. Die Angabe der Windenergie vermutlich falsch.
    - Bedarf Deutschland: 1,2 Watt/m² Primärenergie, also Strom, Kohle, Öl, Kraftstoffe ...
    - Flächenleistungsdichte Windenergie: 5 W/m² - wobei die Fläche unter den Anlagen Land- und Forstwirtschaftlich oder durch weitere erneuerbare Energieträger genutzt werden kann.
    - Photovoltaik: 15 W/m²
    - Sonneneinstrahlung in Deutschland: 125 W/m²
    - ...
    In Summe ist es möglich, Deutschland autonom zu versorgen, sieht man von Technologien ab, bei denen es derzeit noch keine Alternative gibt, wie z.B. die Verhütung von Stahl.
    --Stemke 21:24, 7. Nov. 2011 (UTC)



  • Argument 1
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      • ...
    • ...