TH:Kompetenzteam/Bildung

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Tango-text-x-generic with pencil.svg Dieser Artikel ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern hier findet gerade eine offene Diskussion des Themas statt.

Wenn du meinst diese Idee erweitern zu können tu es aber bitte beachte die Diskussionsregeln. Ist die Idee mehr als Einzelmeinungen und tragfähig, so kann man das ganze auch als Entwurf kennzeichnen.


Mitarbeiter

Mitarbeiten

x Jeder ist herzlich eingeladen im Kompetenzteam Bildung Thüringen mit zu arbeiten. Zur Kommunikation ist eine Mailingliste vorhanden. Die Treffen des Teams werden voraussichtlich in Erfurt stattfinden und werden hier und über die Mailingliste angekündigt. Die aktuelle Stoßrichtung der Piratenpartei in Sachen Bildung kann man dem BTW-Programm 2009 entnehmen. Die Details zur bundesweiten Bildungspolitik werden gegenwärtig in der AG-Bildung erarbeitet und auch dort sind Piraten und Sympathisanten als Mitarbeiter willkommen.

Aufgaben der nächsten Zeit

Die Diskussionen der AG-Bildung auf Bundesebene sind umfangreich und bieten eine gute Informationssammlung, hier wird die Aufgabe darin bestehen, die existierenden Vorschläge zu bewerten, zu diskutieren und zu konsolidieren, und selbstverständlich neue Überlegungen zurück fließen zu lassen.

Und auch wenn es vermutlich einen breiten Konsens darin gibt, den Föderalismus im Bereich der Bildung abzuschaffen, werden wir als „Kompetenzteam Bildung Thüringen“ nicht umher kommen unsere Überlegungen und Konzepte auf die konkreten Gegebenheiten des Freistaats Thüringen an zu passen.

Einleitung

Bildung und Innovation sind die wichtigsten Wachstumstreiber in der Wissensgesellschaft. Nur eine Gesellschaft der es gelingt die Kreativität, Innovationsfähigkeit und Geisteskraft aller ihrer Mitglieder zu mobilisieren, wird in der Lage sein, sich den neuen Anforderungen der Zukunft zu stellen. Die öffentlichen Schulen und Universitäten haben dabei eine besondere Schlüsselrolle. Sie müssen in der Lage sein, grundlegendes und spezielles Wissen, wie auch praktische Fertigkeiten zu vermitteln, gleichzeitig dürfen sie den Menschen aber nicht daran hindern, seine Persönlichkeit frei zu entfalten. Denn so wie die freie Entfaltung der Persönlichkeit eine Voraussetzung für Kreativität und Innovationskraft ist, ist sie auch die Voraussetzung für eine gesunde Demokratie.

Demokratie, staatliche Schule und Transparenz

Die staatliche Schule hat die Aufgabe den jungen Menschen zu bilden und ihn zu einem verantwortungsbewussten Bürger wachsen zu lassen, aber unsere Kinder, wie auch wir, wuchsen oder wachsen in einem schulischen Umfeld auf, in dem Demokratie und Transparenz bestenfalls ein Thema im Unterricht waren oder sind - erleben kann man sie aber dort nicht.

Dem Lernenden wird die Eigenverantwortung und freie Entscheidung genommen und durch Fremdbestimmung ersetzt. Die Verhältnisse von Lernenden und Lehrenden basieren nicht auf Freiwilligkeit, der Schulalltag wird nicht von allen Beteiligten gemeinsam gestaltet und die schulinternen Prozesse sind für den Schüler intransparent und abstrakt gehalten. Und so formt unsere Schule keine mündigen Bürger sondern Untertanen.

Die staatlichen Schulen müssen demokratisch und transparent nach den Vorstellungen der Grund- und Menschenrechte organisiert werden, denn Bildung darf kein grundrechtsfreier Raum sein.

Schulpflicht

Das deutsche Schulsystem und die Schulpflicht in den Bundesländern stehen nicht erst seit dem Bericht des UN-Sonderberichterstatters Vernor Muñoz oder der PISA-Studie in der Kritik. Diverse Strömungen der Psychologie, Pädagogik und Psychagogik kritisieren das Bildungssystem schon seit mehreren Jahrzehnten wegen seiner Zwänge und in den letzten Jahren wegen des immer stärker werdenden Zusammenhangs zwischen dem sozialem Stand des Schülers und dessen zertifizierbaren Leistungen. Gründer von freien Schulen kritisieren die hohen Hürden beim Aufbau neuer Schule. Und langjährige Betreiber freier Schulen stellen fest, dass sich die Verhältnisse in ihren Schulen unter dem Einfluss der Schulbehörden stetig den Verhältnissen an den Staatsschulen nähern.

In den uns umgebenden europäischen Staaten wie Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland und Österreich existiert statt einer Schulpflicht eine Bildungspflicht oder Unterrichtspflicht und auch in Italien, Portugal, Spanien und der Schweiz wirkt die Schulpflicht teilweise faktisch nur noch als Bildungspflicht oder Unterrichtspflicht. Überall in diesen Ländern ist natürlich auch Homeschooling Teil der umfassenden Vielfalt an alternativen Bildungsangeboten, die weit höher ist als in Deutschland. Als Bürgerrechtspartei kommen wir nicht umher, die rechtliche Sonderstellung von Eltern und Kindern und die damit verbundenen Einschränkungen ihrer Grund- und Menschenrechte zu hinterfragen.

Dieses Hinterfragen hat vor dem Hintergrund der aktuellen Grundrechtsrechtsprechung zu geschehen, in der die Rechte der Eltern nicht als autark angesehen, sondern ausschließlich aus der Notwendigkeit der elterlichen Sorge heraus hergeleitet sind.

So scheint es zuerst notwendig zu sein, die die elterliche Sorge begleitenden rechtlichen Einschränkungen der Kinder und Jugendlichen zu hinterfragen, aus denen heraus auch der Staat seine rechtlichen Einschränkungen der Kinder und Jugendlichen herleitet.

Die auf der Annahme einer mit steigendem Lebensalter immer pädagogischer begründeten Notwendigkeit zur rechtlichen Einschränkung aufsetzende Schulpflicht besitzt dabei eine Schlüsselrolle, denn sie sorgt für das Fortbestehen der Ist-Situation und schränkt die Vielfalt an Bildungsangeboten ein.

Und auch hier gilt, Bildung darf kein grundrechtsfreier Raum sein und deshalb fordern wir - Bildungspflicht statt Schulzwang.

Didaktik – und das Lern-set-und-setting

Unsere Lernfähigkeit hängt von vielen Faktoren ab. Die Wichtigsten sind vermutlich die Motivation und das Interesse. Die idealen äußeren Voraussetzungen sind sehr individuell. Manchmal lernen wir am besten alleine in Ruhe, manchmal in der Gruppe und manchmal brauchen wir auch nur jemanden, der uns mit seinen Fachkenntnissen oder seinen Erfahrungen hilft etwas besser zu verstehen. Menschen lernen nicht gut, wenn sie das Thema nicht interessiert und viele verlieren das Interesse an einem Thema, wenn sie gezwungen werden sich damit zu beschäftigen. Wir lernen unterschiedlich schnell, dennoch sind die Lerninhalte der Schule an Klassen und damit an Altersgruppen geknüpft. Wir sind in Themenfeldern unterschiedlich gut, dennoch werden Schüler zwischen der 4. und 6. Klasse fest in Klassen mit unterschiedlichen Lerninhalten, eingegliedert. Trotz unserer individuellen Lernmuster, bekommen wir meist nur eine Lernvariante angeboten, ob wir sie wollen oder nicht. Und der Lernende wird trotz seiner persönlichen Präferenzen, auch gegen seinen Willen, in ein soziales Umfeld gezwungen, in dem ihm die Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung verwehrt bleiben. Auch bei den Bestrebungen zu weiteren Untergliederungen bleibt der hemmende Effekt der Generalisierung. Dies kann nur dadurch neutralisiert werden, dass Gruppen aus den Interessen ihrer Mitglieder heraus wachsen. Und zur Optimierung solchen Wachstums und anschließendem Gedeihen wird ein möglichst uneingeschränkter Raum zur Verfügung stehen müssen, damit die einzelnen Interessen möglichst plastisch hervortreten und umgesetzt werden können.

Erst wenn die Summe der nach eigenen Interessen erworbenen Fähigkeiten und Potenziale, absehbar nicht zur Deckung wohl begründeter gesellschaftlicher Anforderungen ausreicht, beginnt die Sinnhaftigkeit des Gedankens, den Fähigkeitserwerb zu erzwingen und dies praktischerweise unter Anwendung von Pädagogik zu tun.

Schule 2.0

Schule 2.0 ist die Idee von der Übertragung der neuen Technologien auf die Schule.

Aus unserem Alltag sind Computer und Internet nicht mehr weg zu denken, wir nutzen die Möglichkeiten der Vernetzung von semantischen Informationen mit Hypertext, verknüpfen Textinhalte mit Videos und Ton, wir kommunizieren in Echtzeit mit Menschen auf der ganzen Welt, wir vernetzen uns mit Freunden und Kollegen und nutzen vielfältige Software zum Vereinfachen oder Automatisieren von Prozessen.

Aber wir geben unseren Kindern Schulbücher anstelle von semantischen Hypertexten, bieten ihnen gedruckte Graphiken und Bilder statt Videos und Simulationen und stecken sie in Klassen und unterdrücken damit die Dynamik von sozialen Gemeinschaften.

Der außerschulische Informationsaustausch über das Internet hat bei jungen Menschen eine Normalität erreicht, dass sich unweigerlich die Frage stellen muss, warum diese Normalität noch nicht den Weg in die Schulen gefunden hat, und die Unmöglichkeit der Artikulation dieser Frage verstärkt ganz erheblich den demotivierenden Charakter der Rückständigkeit der heutigen Schulen.

Die Idee von Schule 2.0 ist die Vision einer kollektiven Lerngemeinschaft. Kein einfaches Update des Bildungssystems, sondern der nächste evolutionäre Schritt hin zum Informationszeitalter.

Vorsprung durch Technik - Für die moderne didaktische Schule.

AG-Bildung

Mittlerweile stehen derartige Möglichkeiten zur Entfaltung der Didaktik zur Verfügung, dass auf die Anwendung von Pädagogik verzichtet werden kann. Entsprechend kann auch auf die zur Durchführung von Pädagogik nötige rechtliche Minderstellung von Kindern, Jugendlichen und Eltern verzichtet werden.

Das ist zunächst einmal der transparenzgeprägte piratische Standpunkt: "Soviel Einschränkung wie nötig, und soviel Freiheit wie möglich".

Von diesem Standpunkt aus wird versucht, aus den bereits vorhandenen Lösungsmodellen eine piratische Bildungsperspektive zu erarbeiten.

Bachelor/Master -> 'Uni brennt'

Der Bachelor/Master hat die klassischen Diplomstudiengänge im Zuge der Bologna-Prozesse abgelöst. Ziel war und ist die Schaffung europäischer Standards bei den Uni- und Hochschulabschlüssen. Trotzdem ist die konkrete Umsetzung der Bologna-Prozesse in der Kritik.

PRO

CONTRA

  • wird in der Wirschaft als 'zertifizierter Studienabbrecher' gesehen

Quellen

Vorschläge für Bildungsplakate aus Thüringen