TH:Kreisverband Erfurt/Veranstaltungen/Protokoll Ticketloser Nahverkehr 19.09.2011
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Version vom 23. September 2011, 10:55 Uhr von Robert Hübner (Diskussion | Beiträge) (→Beispielstadt 1: Hasselt: Rechtschreibung)
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Beginn
- es geht um die Vorstellung von zwei Städten, die sich bereits am Konzept des fahrscheinlosen Nahverkehrs gewagt haben
- Hasselt, eine Stadt in Belgien
- Templin, eine Stadt in Brandenburg
- das ganze soll für die Umsetzung auf Erfurt geprüft werden
Beispielstadt 1: Hasselt
- Ausgangslage: große Verkehrsbelastung in der Hasselter Innenstadt (nur eine Hauptstraße die zum High Noon total verstopft ist)
- aber: absolut kein Verkehr in der Innenstadt ist utopisch; Gäste von außerhalb für die Wirtschaft wichtig
- Ziele durch einführung ticektlosem Nachverkehr: Verbesserung der Lebensqualität (immateriell)
- Finanzierung:
- 20% bisherige Finanzierung des Nahverkehrs aus Fahrscheinverkauf (in Erfurt sind es zum Vergleich 40%)
- Finanzierung jetzt: 25% Land, 75% Stadt; wird als Teil der Daseinsförderung verstanden
- alle 5 Jahre Beratung darüber, ob man sich das weiter leisten soll
- Kosten: 10 Mio. € (2% des Haushalts werden dafür aufgewendet)
- konkrete Umsetzung:
- Ausbau Nahverkehr und Rückbau Straßen
- bevorzugter Ausbau/Neubau Nahverkehr
- für Anlieger ist das Sperrgebiet frei
- Kampagnen, um für das Vorhaben zu werben
- Folgen:
- Steigerung Fahrgastzahlen von 1.000 auf 12.000
- Hasselt wurde zur Einkaufsstadt mit Steigerung Beschäftigung
- kein Vandalismus, weil Bürger es als "ihren" Nahverkehr interpretieren
- damit hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung
Beispielstadt 2: Templin
- Ausgangslage:
- größere Fläche als Erfurt (50 Einwohner/km^2)
- 6.500 Einwohner, hoher Altersdurchschnitt
- Linke im Rathaus stark vertreten
- hohe Arbeitslosigkeit, kaum Wirtschaft
- aber: Thermalquelle entdeckt; zur touristischen Nutzung an Auflagen geknüpft, z.B. die Entlastung des Verkehrs in der Innenstadt
- Finanzierung:
- 120.000 € zahlt die Stadt
- zunächst kostenfrei für Bürger; jetzt zahlen sie 44 € für eine Jahreskurkarte (einmalig)
- Ursachen:
- steigende Nachfrage und steigende Betriebskosten
- Nahverkehr nicht im Stadtbesitz, sondern jährlich neue Kostenverhandlungen mit Nahverkehrsgesellschaft
- Abschaffung Biodieselsubventionen
- Folgen:
- von 40.000 auf 240.000 Fahrgäste
- Individualverkehr hat sich verringert
- immateriell: Bürgerbeteiligung ist gestiegen
- Kinder sind mehr Bus gefahren (gerne auch zum Zeitvertreib ;) )
- Probleme:
- viele Sachen müssen gemeinsam mit dem Kreis geregelt werden, ÖPNV in Hand des Kreises Uckermark (z.B. welche Strecken ticketfrei sind, Nahverkehr in städtischer Hand ja/nein)
- Denkmalschutz in der Innenstadt (sehr viel Kopfsteinpflaster)
- kaum Entlastung vom Verkehr, da wichtige Landstraße durch die Stadt führt
- negative Werbung
- harte Konkurrenz (auch andere Städte in der Nähe sind Kurgebiet)