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Liebe Thüringer Piraten,<br>
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es ist an der Zeit, mich zu verabschieden.
  
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Vor zwei Wochen hat mich unser damaliger Landesvorsitzender und - heute wieder in den Vorstand gewählter - GenSek, in seinem Blog [http://www.machmaldieaugenauf.de/2011/05/20/2-jahre-und-10-monate/] auf's Schärfste beleidigt und mit unhaltbaren Unterstellungen konfrontiert. Beim ersten Überlesen dieser Äußerungen war ich schlichtweg zornig. Doch als der Zorn verflogen war, wurde ein Prozess des Reflektierens angestoßen, in welchem ich mir seitdem ganz prinzipielle Gedanken zur Arbeit für die Piratenpartei gemacht habe.
  
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Ich bin seit zwei Jahren ohne Unterbrechung für die Piraten aktiv. Diese intensive ehrenamtliche Arbeit kann man meines Erachtens nur leisten, wenn man daran entweder Spaß hat und/oder durch den Glauben an die Sache, also Überzeugungen, getrieben wird.
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Der Spaß allerdings ist nach den ständig andauernden Streitigkeiten innerhalb des Landesverbandes, welche ihren Höhepunkt in oben genanntem Blogpost fanden, schlichtweg dahin.<br>
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Möglicherweise konnte man hier ja die ersten Schritte hin zur vielbeschworenen Professionalisierung der Piratenpartei, die Bekämpfung  vermeintlicher innerparteilicher Gegner ist im realpolitischen Tagesgeschäft der  "Etablierten" ja auch eine feste Größe.
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Auch die Überzeugung, dass die piratige Politik "an und für sich" schon die bessere ist, hat schwer gelitten.<br>
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Die ersatzlose Abschaltung von Liquid Feedback ist in meinen Augen ein gravierender und leider auch außenwirksamer Fehler. Hier wird ein Experiment in liquider Demokratie nach nur einem Jahr eingestampft, weil es vermeintlich zu viel Arbeit macht. Dass wir aber die Forderung, nach mehr Bürgerbeteiligung und direkter Demokratie, an die etablierte Politik nach außen tragen, aber parteiintern nicht geregelt bekommen, ist einfach traurig (oder auch im Sinne einer Kosten/Nutzen-Rechnung: Professionalisierung?). Ja, Demokratie macht Arbeit!
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Aus diesen Gründen trete ich hiermit als Vorsitzender des KV Erfurt mit sofortiger Wirkung zurück. Ich werde auch alle sonstigen Arbeiten für die Piratenpartei einstellen.
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Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, halte sie aber für unausweichlich.
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In wenigen Wochen werde ich zum zweiten Mal Vater und die Erkenntnis, dass ich mir diesen Wahnsinn nicht mehr antun muss, dass es dringend an der Zeit für einen Perspektivwechsel und neue Prioritäten ist, hätte mich zu keinem besseren Zeitpunkt treffen können.
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Zwei Jahre bin ich nun bei den Piraten und habe ohne Unterbrechung fast jede freie - und auch manche nicht freie - Minute investiert. Trotz der Ärgernisse zwischendurch (und verstärkt in den letzten Wochen) hege ich, mit Abstand betrachtet, keinen Groll. Es war interessant, hat in weiten Teilen Spaß gemacht und ich habe viele nette Menschen kennengelernt. Bedanken möchte ich mich - für alles Mögliche ;) - bei Alexandra, Christian, Micha, AlexW, Beni, Carsten, Sylvi, Frank, Wilm, ...<br>
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Diese Liste ist absichtlich unvollständig, die Komplettierung überlasse ich der Fantasie des geneigten Lesers.
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So weit, liebe Piraten...
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Macht’s gut, und Danke für den Fisch<br>
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AnBe
 
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Aktuelle Version vom 4. Juni 2011, 20:20 Uhr

Liebe Thüringer Piraten,
es ist an der Zeit, mich zu verabschieden.

Vor zwei Wochen hat mich unser damaliger Landesvorsitzender und - heute wieder in den Vorstand gewählter - GenSek, in seinem Blog [1] auf's Schärfste beleidigt und mit unhaltbaren Unterstellungen konfrontiert. Beim ersten Überlesen dieser Äußerungen war ich schlichtweg zornig. Doch als der Zorn verflogen war, wurde ein Prozess des Reflektierens angestoßen, in welchem ich mir seitdem ganz prinzipielle Gedanken zur Arbeit für die Piratenpartei gemacht habe.

Ich bin seit zwei Jahren ohne Unterbrechung für die Piraten aktiv. Diese intensive ehrenamtliche Arbeit kann man meines Erachtens nur leisten, wenn man daran entweder Spaß hat und/oder durch den Glauben an die Sache, also Überzeugungen, getrieben wird.

Der Spaß allerdings ist nach den ständig andauernden Streitigkeiten innerhalb des Landesverbandes, welche ihren Höhepunkt in oben genanntem Blogpost fanden, schlichtweg dahin.
Möglicherweise konnte man hier ja die ersten Schritte hin zur vielbeschworenen Professionalisierung der Piratenpartei, die Bekämpfung vermeintlicher innerparteilicher Gegner ist im realpolitischen Tagesgeschäft der "Etablierten" ja auch eine feste Größe.

Auch die Überzeugung, dass die piratige Politik "an und für sich" schon die bessere ist, hat schwer gelitten.
Die ersatzlose Abschaltung von Liquid Feedback ist in meinen Augen ein gravierender und leider auch außenwirksamer Fehler. Hier wird ein Experiment in liquider Demokratie nach nur einem Jahr eingestampft, weil es vermeintlich zu viel Arbeit macht. Dass wir aber die Forderung, nach mehr Bürgerbeteiligung und direkter Demokratie, an die etablierte Politik nach außen tragen, aber parteiintern nicht geregelt bekommen, ist einfach traurig (oder auch im Sinne einer Kosten/Nutzen-Rechnung: Professionalisierung?). Ja, Demokratie macht Arbeit!

Aus diesen Gründen trete ich hiermit als Vorsitzender des KV Erfurt mit sofortiger Wirkung zurück. Ich werde auch alle sonstigen Arbeiten für die Piratenpartei einstellen.

Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, halte sie aber für unausweichlich. In wenigen Wochen werde ich zum zweiten Mal Vater und die Erkenntnis, dass ich mir diesen Wahnsinn nicht mehr antun muss, dass es dringend an der Zeit für einen Perspektivwechsel und neue Prioritäten ist, hätte mich zu keinem besseren Zeitpunkt treffen können.

Zwei Jahre bin ich nun bei den Piraten und habe ohne Unterbrechung fast jede freie - und auch manche nicht freie - Minute investiert. Trotz der Ärgernisse zwischendurch (und verstärkt in den letzten Wochen) hege ich, mit Abstand betrachtet, keinen Groll. Es war interessant, hat in weiten Teilen Spaß gemacht und ich habe viele nette Menschen kennengelernt. Bedanken möchte ich mich - für alles Mögliche ;) - bei Alexandra, Christian, Micha, AlexW, Beni, Carsten, Sylvi, Frank, Wilm, ...
Diese Liste ist absichtlich unvollständig, die Komplettierung überlasse ich der Fantasie des geneigten Lesers.

So weit, liebe Piraten...

Macht’s gut, und Danke für den Fisch
AnBe