Benutzer:Cat/Protokoll Pressetreffen 2012: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Wiki der Piraten Thueringen
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* Habe sie noch nicht gefragt | * Habe sie noch nicht gefragt | ||
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* Regt sich über die fehlende Ausbildung der Journalisten auf | * Regt sich über die fehlende Ausbildung der Journalisten auf | ||
* „finde es hübsch, dass ihr ehrenamtliche Stellen für die PR ausschreibt“ | * „finde es hübsch, dass ihr ehrenamtliche Stellen für die PR ausschreibt“ | ||
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* Sehr viele Dinge, die man verbessern kann; nicht alles schlecht | * Sehr viele Dinge, die man verbessern kann; nicht alles schlecht | ||
− | == Was macht der Pressesprecher? == | + | === Was macht der Pressesprecher? === |
* Luhmann: „Man kann nicht nicht kommunizieren“ | * Luhmann: „Man kann nicht nicht kommunizieren“ | ||
* Egal was ich kommuniziere: ich Rahmen der Piraten wird jede (persönliche) Aussage als Meinung der Partei veröffentlicht | * Egal was ich kommuniziere: ich Rahmen der Piraten wird jede (persönliche) Aussage als Meinung der Partei veröffentlicht | ||
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* Sperrfristen werden nicht eingehalten | * Sperrfristen werden nicht eingehalten | ||
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* riesige Einbußen bei Werbung | * riesige Einbußen bei Werbung | ||
* viele Lokalredaktionen werden geschlossen | * viele Lokalredaktionen werden geschlossen | ||
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* auch ätzend: wenn Exklusivgeschichte versprochen wird, die aber schon im Internet zu lesen ist | * auch ätzend: wenn Exklusivgeschichte versprochen wird, die aber schon im Internet zu lesen ist | ||
− | == Wichtige Daten für PM == | + | === Wichtige Daten für PM === |
* Nummer der PM | * Nummer der PM | ||
* gut lesbare Schrift/Schriftart | * gut lesbare Schrift/Schriftart | ||
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* möglichst auf eine Seite beschränken; am besten ½ bis ¾ Seite | * möglichst auf eine Seite beschränken; am besten ½ bis ¾ Seite | ||
* unübersichtliche Überschriften vermeiden | * unübersichtliche Überschriften vermeiden | ||
− | * gute Überschrift: „Deutsche | + | * gute Überschrift: „Deutsche Piratin kandidiert für das französische Parlament“ |
* direkte oder indirekte Rede | * direkte oder indirekte Rede | ||
** bei direkter Rede muss Journalist nicht nachfragen | ** bei direkter Rede muss Journalist nicht nachfragen | ||
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* Links (möglichst Shortlinks, mit Links die man einfach abtippen kann ), Fotos (Urheber angeben; Auflösung angeben); weiterführende Hinweise („sie können X, Y und Z dafür weiter befragen“) | * Links (möglichst Shortlinks, mit Links die man einfach abtippen kann ), Fotos (Urheber angeben; Auflösung angeben); weiterführende Hinweise („sie können X, Y und Z dafür weiter befragen“) | ||
− | == Beispiele für Überschriften == | + | === Beispiele für Überschriften === |
* in Überschriften Position anbringen (z.B. „GEMA zerstört Existenzen“) | * in Überschriften Position anbringen (z.B. „GEMA zerstört Existenzen“) | ||
* auch der erste Absatz muss knackig sein | * auch der erste Absatz muss knackig sein | ||
* nicht zwei völlig verschiedene Aspekte mit reinbringen | * nicht zwei völlig verschiedene Aspekte mit reinbringen | ||
* Ober- und Unterzeile mit reinbringen | * Ober- und Unterzeile mit reinbringen | ||
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+ | === Agenda Setting (Gesprächsrunde) === | ||
+ | '''Beispiel: „Wir treten zurück“''' | ||
+ | * innerhalb von 6 Stunden standen Seite, Design und Inhalte | ||
+ | * hat die Klicks auch auf andere Seiten erhöht | ||
+ | * warum hat das so gut funktioniert? | ||
+ | ** provokativ | ||
+ | ** authentisch | ||
+ | ** von Sprache und Stil kennt das jeder aus dem Privaten (Finanzen, Arbeitsplätze, Bildung) | ||
+ | * Wurden Inhalte wahrgenommen? Oder war es nur provokativ? | ||
+ | ** Schattenwerbung | ||
+ | ** klassische Schiene: Piraten nicht so im Vordergrund, sondern eher im Hintergrund | ||
+ | ** damals ging es nur darum, Aufmerksamkeit zu bekommen | ||
+ | ** Kampagne hatte kein explizites Ziel | ||
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+ | '''Beispiel: 10 Punkte Urheberrecht''' | ||
+ | * populistische Thesen aufgestellt | ||
+ | * von Bevölkerung gelesen, von den Verlagen verhasst | ||
+ | * erst etwas lostreten, wenn wir mit möglichen Reaktionen umgehen können (vorbereitet sind) | ||
+ | * der Prozess ist sehr langwierig | ||
+ | * 10 Punkte Programm war eine glücklich Wendung; Bruno rotiert | ||
+ | * sind mit Kampagne noch nicht fertigt | ||
+ | * Agenda Setting häufig auch durch Verlage angetrieben | ||
+ | * vor dem Wahlkampf klar machen, dass ihr keine Internetpartei seid | ||
+ | * Kungler: „Parteien sind Marken“ | ||
+ | ** Wähler wählen Gefühle und Emotionen | ||
+ | ** wie positionieren wir uns markentechnisch? | ||
+ | ** z.B. Image „Mitmachpartei“: dieses Thema über Kampagnen stützen | ||
+ | ** diese Marke wird momentan von den anderen Parteien gemacht, z.B. Nerdpartei, Internetpartei | ||
+ | ** wir müssen uns selber kümmern | ||
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+ | '''Wie machen wir das?''' | ||
+ | * schlagzeilenfähige Bulletpoints (z.B. LQFB erklären; allgemeines Tempolimit als Beispiel nehmen) | ||
+ | * Kampagne um einen Ergebnistext drum herum; es muss zielführend sein | ||
+ | * Selbst- und Fremdbild abgleichen | ||
+ | * es wird uns ein Fremdbild übergestülpt | ||
+ | * der Punkt ist: wir haben kein Selbstbild | ||
+ | * (Bürger)beteiligung funktioniert bei uns noch nicht wirklich; wir können das damit als Konzept auch nicht verkaufen | ||
+ | * wir machen den Denkfehler, dass wir annehmen, dass jeder weiß was die Piraten machen und sind | ||
+ | * nur wenige Bürger kennen die Kernthemen, für die wir stehen | ||
+ | * Unterschied zwischen Tool und Prinzip vermitteln | ||
+ | * auch Transparenz als Arbeitsprinzip muss kommuniziert werden | ||
+ | * keiner wählt euch, wenn ihr LQFB erwähnt | ||
+ | * Medien haben Markenprägung; wir müssen diese beeinflussen (vor Ort aktiv betreiben durch Infostände, Plakate, Werbung) | ||
+ | * 40% informieren sich ausschließlich über Politik mittels Fernsehen | ||
+ | * einfache Begriffe vermitteln, damit Medien auch einfach darüber schreiben | ||
+ | * offene Politik, Ehrlichkeit statt „Transparenz“ | ||
+ | * „Mitmachen“ statt Partizipation; dann eine Ebene nach der anderen runterbrechen | ||
+ | * was uns fehlt: Strukturen, die diese Sachen auch umsetzen (Veranstaltungen machen, YouTube-Filmchen); es gibt spontan coole Prozesse, aber bei langfristigen Sachen leider nicht | ||
+ | * brauchen konkrete Punkte, die man bei einer Kampagne durchgehen kann (Checklisten) | ||
+ | * innerhalb der Gruppe schon Kommunikationsproblem, z.B. das man bestimmte Begriffe nicht verwenden darf (Beispiel: „politische Teilhabe“ wird angeblich auch von den Etablierten verwendet) | ||
+ | * müssen Identität Preis geben; zeigen das wir aus der Mitte der Gesellschaft kommen | ||
+ | * „Wording“: z.B. Begriff „Opt-out-Day“ versteht keiner; muss auch nicht sehr pfiffig sein | ||
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+ | === Erfahrung des Bundesvorstandes === | ||
+ | * es war mal eine SG Kampagne in Planung | ||
+ | * SG Kampagne hiermit gegründet mit Sebastian und Kungler als Ansprechpartner | ||
+ | * Kampagnen für die Leute und nicht für die Journalisten | ||
+ | * Wer sind die Leute, die ihr erreichen wollt? | ||
+ | ** das wissen wir | ||
+ | * Tag des GEZ-Hausverbotes (Kungler) | ||
+ | ** Idee kam zu spät | ||
+ | ** nur 5.000 Leute auf Twitter machten mit | ||
+ | ** konnte man nur spät und schlecht in den Medien platzieren | ||
+ | ** war an sicher aber eine super Idee | ||
+ | * Checkliste für einen Kampagnen-Workflow | ||
+ | ** Ansprechpartner | ||
+ | ** Zuständigkeiten | ||
+ | ** … | ||
+ | * Selbstbild der Piraten muss entwickelt werden | ||
+ | ** wir brauchen auch das Fremdbild | ||
+ | ** wir müssen das von jemanden machen lassen, der sich darauf versteht | ||
+ | ** wir müssen das vielleicht als Gruppe machen | ||
+ | * Kungler | ||
+ | ** Idee | ||
+ | ** Facebook-Seite | ||
+ | ** Argu-Liner (was steht dahinter?) | ||
+ | * mitmachen = jeder hat eine andere Vorstellung davon, was gemacht werden muss | ||
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+ | == Fishbowl - SG Presse auf dem Prüfstand == | ||
+ | * Problem der Freigabe von PMs durch die zurückgetretenen Pressesprecher | ||
+ | * Markus will sich darum kümmern, dass schnell neue Pressesprecher gefunden werden und damit für die Überbrückung Ersatz gefunden wird | ||
+ | * niedrige Mitarbeit hat laut der Referenten unterschiedliche Gründe: | ||
+ | ** viele wollen nur temporär insbesondere für ihr Thema mitarbeiten und werden so aus dem Workflow ausgeschlossen | ||
+ | ** Machtvakuum nach der letzten BuVo-Wahl | ||
+ | ** eine störende Person im Bundesvorstand (Blockierung von Veröffentlichungen) | ||
+ | ** keine transparente Auswahl von Mitarbeitern für die SG Presse | ||
+ | * super Workflow der SG Recherche und SG Lektorat | ||
+ | * Umstrukturierungsprozess in der SG Presse war notwendig, aber ist noch nicht abgeschlossen | ||
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+ | = Sonntag (3. Juni 2012)= | ||
+ | == Krisenkommunikation == | ||
+ | * Ziele | ||
+ | ** Instruktionen | ||
+ | ** Psychologische Bewältigung | ||
+ | ** Schutz der eigenen Bewältigung | ||
+ | * Medien stellen Krisen in einen Kontext | ||
+ | * Frage: Wie Medien umgehen, dass Rezipienten die Message so bekommen, wie sie zu bekommen sind | ||
+ | * Antizipation | ||
+ | * Issue-Management | ||
+ | * Vorbereitung durch Krisen durch reinschauen in aktuelle Situation | ||
+ | * Einwand: Piraten sehr intensive interne Kommunikation, die aber öffentlich abläuft | ||
+ | ** in Krise hinter eine Partei stellen oder sich davon distanzieren? | ||
+ | * PR-Abteilung als Teil des strategischen Managements | ||
+ | * in Krisen: Management gibt immer mehr Kompetenzen an die PR-Beteiligung (z.B. Pharma-Branche) | ||
+ | * welche Wertschätzung hat die Presseabteilung? Wie relevant ist es für die anderen? | ||
+ | * Medien können Krisenkommunikation erleichtern aber auch erschweren | ||
+ | * Krisenplan kann entscheidend sein | ||
+ | * Krisenplan vom BMI als Beispiel | ||
+ | * Krisenstab erarbeitet den Krisenplan | ||
+ | * Krisentrainings; Krisenplan muss erprobt werden | ||
+ | * vorbildlich: Lükex-Übungen sind sehr realistisch | ||
+ | * Beispiel: Burnout bei Piraten | ||
+ | ** war das bei denen schon öfter so? Ist das ein piratenspezifisches Problem? Ist das Problem stabil und hängt mit der Partei zusammen? | ||
+ | ** Konsens ist wichtig: sind einer oder mehrere Betroffen | ||
+ | ** Third-Person-Effekt: Unterstellung, das Bild wirkt | ||
+ | * oft sehen andere die Krise (auch wenn man selbst das nicht empfindet) | ||
+ | * konsistente Kommunikation | ||
+ | * kommuniziere schnell, um die Deutungshoheit zu behalten | ||
+ | * Medienresonanzanalyse | ||
+ | * Blogosphäre beobachten | ||
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+ | == Fishbowl - Advanced Mode == | ||
+ | * Fragerunde zum Verhältnis und den Zuständigkeites des Bundesvorstandes zur SG Presse | ||
+ | * es werden wahrscheinlich 2 Pressekoordinatoren vom Bundesvorstand bestellt, die den Blick über die Pressearbeit behalten sowie die Kommunikation mit dem Bundesvorstand | ||
+ | |||
+ | == Medienrecht == | ||
+ | '''Medienrechtliche Faktoren der Öffentlichkeitsarbeit''' | ||
+ | * ToDo für Presseverantwortliche; Vermittlung der Recht und Pflichten, insbesondere der rechtlichen Rahmenbedingungen | ||
+ | |||
+ | '''Pressemeldungen''' | ||
+ | * Meinungsfreiheit | ||
+ | * Meinung vs. Tatsache | ||
+ | * Eine Meinung kann nicht wahr oder unwahr sein (persönliche Bewertung) | ||
+ | * Eine Tatsache (theoretisch) ist beweisbar/überprüfbar | ||
+ | * Mischform: „Dummschwätzer“ | ||
+ | * Grenzen der Meinungsfreiheit z.B. Beleidigung, Schmähkritik (Diffamierung), „Schweinehirt“ für Politiker, „Pfeife“ für Beamte | ||
+ | * Recht auf informationelle Selbstbestimmung: man kann Interview führen und danach sagen, dass man dies nicht unter dem eigenen Namen veröffentlicht werden | ||
+ | |||
+ | '''Interviews/Veranstaltungen''' | ||
+ | *es gilt die Meinungsfreiheit | ||
+ | * Schutz vor dem Unterschreiben von Äußerungen (auch Verfälschungen allg. Persönlichkeitsrechte) | ||
+ | * Schutz vor Indiskritionen | ||
+ | * selbst als Kreisvorsitzender ist man Person öffentlichen Interesses | ||
+ | * Recht, Transkripte von Journalisten vorher einzufordern (wörtliche Veränderungen und Kürzungen können modifiziert werden) | ||
+ | ** beim TV schwieriger: weil Worte nur schlecht verändert werden können | ||
+ | ** bei Zeitungen einfacher | ||
+ | ** bei TV ist es rechtlich verboten, etwas umzuschneiden; kann man rechtlich gegen vorgehen | ||
+ | ** man muss dagegen "unverzüglich" vorgehen | ||
+ | |||
+ | '''Berichterstattung''' | ||
+ | * Gegendarstellung wird selten eingefordert | ||
+ | * Pressegesetz muss dazu durchgelesen werden, da die Rechtslage da sehr komplex ist | ||
+ | * Veröffentlichung der Gegendarstellung muss konkret eingefordert werden (in Schriftform; Bezug zum Artikel muss bestehen) |
Aktuelle Version vom 3. Juni 2012, 13:26 Uhr
Bundespressesprechertreffen Ilmenau
2./3. Juni 2012 in Ilmenau, Parcafé
Inhaltsverzeichnis
Samstag (2. Juni 2012)
Begüßung durch den Bundesvorstand
Markus
- 5 neue Pressesprecher
- Keine Umstrukturierung
- Bernd will sich kümmern, ob es Budget für mehr Stellen gibt
- Vielleicht bei Ländern, die mehr Geld haben, Geld eintreiben
- 4 Stellen nach nächster Vosi ausgeschrieben (Mittwoch)
- Spezialaufgaben für diese Posten (Erstellung PMs, internationale Pressekontakte)
- Buvo bietet Hilfe bei strukturellen Dingen an
Aleks
- Warum sollen Länder, die genug zu tun haben, auch noch den Bund unterstützen? Wir würden lieber unsere eigenen Leute unterstützen
Markus
- Länder Interesse an guter Zusammenarbeit
- Geld ist nicht da
- Weitere Hauptamtliche Kraft würde Kommunikation zwischen Bund und Länder verbessern
- Habe sie noch nicht gefragt
PR-Seminar (Grit Hasselmann aus Weimar)
- Regt sich über die fehlende Ausbildung der Journalisten auf
- „finde es hübsch, dass ihr ehrenamtliche Stellen für die PR ausschreibt“
- „es sieht sehr schön aus, was ihr an Blogs etc. habt“
- Es ist schwer daraus Inhalte zu ziehen; wird nicht auf den Punkt gebracht
- Selbst Umfrage gemacht (unter Bildungsmenschen): keiner kennt die Namen der Vorstände; keiner kennt das Gründungsdatum; niemand weiß, ob es „Piraten“ oder „Piratenpartei“ heißt – nicht mal die Piraten selbst; keiner kennt euer Programm; es gibt keine gute PR
- Was ist gute PR?
- Wir machen keine PR!
- 10 Punkte dafür!
- Das ist keine gute Sache
- Zusammenarbeit Pressearbeit und PR will ich herstellen
- Man muss Inhalt anregen können
- Beispiele für PR/Presse-Arbeit der Piraten
- Das Zitat von Gysi in der Aleks PM „10% in der eigenen Partei“
- Volksbegehren gegen Studiengebühren in Bayern (Verteiler Presseclub genutzt, Agenda Setting geführt --> alle andere Parteien mussten sich dazu äußern)
- Tanzverbot in Bayern: bei einem guten Pressesprecher hätten wir das besser platzieren können
- Kampagne Bundestrojaner war sehr gut; auf Information sehr gut reagiert
- Kampagne gegen Nacktscanner: Leute halbnackt durch Flughafen gerannt schöne Bilder für die Medien
- NRW-Wahlkampf: viele Presseanfragen, sehr verwirrend
- „Exoten-Effekt“ der Piraten
- Sehr viele Dinge, die man verbessern kann; nicht alles schlecht
Was macht der Pressesprecher?
- Luhmann: „Man kann nicht nicht kommunizieren“
- Egal was ich kommuniziere: ich Rahmen der Piraten wird jede (persönliche) Aussage als Meinung der Partei veröffentlicht
- Mit Kommunikationsmitteln umgehen
- Interviews, PM, Pressekonferenz etc. umgehen
- Pressesprecher muss vermitteln können
- Muss Informationen sammeln (aktuelle Nachrichten, Termine etc.)
- Nicht erst reagieren, wenn jemand etwas zu dem Thema sagt sondern Akzente selber setzen
- „bei Grünen war es ganz wichtig immer Pressesprecher/Pressesprecherin sagen“
- Seriöses Auftreten
- Zuarbeit einholen bzw. einfordern
- PMs müssen regelmäßig gemacht werden
- Recherche: verschiedene Quellen und Anbieter nutzen; den ganzen Tag im Auge behalten
- Relevante Meldungen zusammenstellen und an die zuständigen Stellen weiterleiten
- Zugang zu möglichst vielen Verteilern haben
- Redaktionstour: alle Zeitungen etc. in zeitlichem Abstand regelmäßig besuchen
- Beauftragten zu einem Thema dafür mitnehmen
- Presseverteiler aufbauen und weiterentwickeln (z.B. Telefonnummer, E-Mail-Adresse; Sachgebiete der Journalisten mit eintragen!, Infos über den Journalisten, Mitglied einer Partei, hat der mal falsch zitiert?); Verteiler immer pflegen; wann brauchen welche Pressevertreter welche Meldungen)
- Es gibt keine wirkliche Deadline für Journalisten; meisten haben Extrawünsche
- Es gibt Journalisten, die wollen lieber Fax als Mail
- Interne Kommunikation wichtig; eigenes Programm und Protokolle kennen; z.B. auch wissen, wenn jemand zurücktritt (Gründe kennen, bevor die Presse sie kennt)
- Liste entwickeln, welche Partei zu welchem Thema welche Stellung bezieht (kann der Bundesvorstand machen; auch als Zuarbeit für die LV)
- auch zu Verbänden sammeln
- Sachen kann man zum Briefen zur Verfügung stellen
- In Pressemappe: wichtigsten Zahlen und Fakten auf einer Seite
- Pressemappe ausgedruckt ja/nein?
- Ist schick, die in der Hand zu haben; aber auch Papierverschwendung
- Elektronisch: man kann etwas rauskopieren
- Sollte keine Pressemappe mit Links sein, sondern ausführlich machen (man will nix zusammensammeln)
- Wenn das Geld da ist: Pressemappe mit USB Stick (mit Bildern drauf)
- Aus der Erfahrung: Disketten erwiesen sich aufgrund der Inkompatibilität als nicht praktisch
- Von Journalist nach Journalist entscheiden, wer Pressemappe in welchem Format bekommt
- Z.B. bei den Grünen damals alle Pressesprecher eingeladen (auch der anderen Parteien), um sich kennenzulernen --> kam gut an
- PR-Kampagne muss fair sein; dann bekommt man auch faire Berichte in den Medien darüber
- Akzente setzen
- Kommunikation in geregelte Bahnen lenken (auch wenn es interne Querelen gibt)
Fragen
- PMs mit Lesebestätigungen wirken unhöflich!
- Ist von Journalist zu Journalist unterschiedlich (einige beschweren sich darüber, dass sie nichts bekommen würden)
- TLZ besteht auf Lesebestätigung, weil sich Journalisten nicht austauschen (es gibt zu viele Journalisten; Chefredakteur will es wissen)
- Sperrfristen sind überholt; man schließt Leute aus, die noch traditionell arbeiten, weil es ja jetzt schon Newscrawler gibt
- Landtag macht das so
- Bei den Piraten geht das nicht, Nachrichten zurückzuhalten (wegen Twitter usw.)
- Nur bei Kegelklubumfrage konnten Sperrfristen eingehalten werden
- Bei wohlgesonnenen Journalisten hält er sich an Sperrfrist; kann dann einen Beitrag draus machen (v.a. beim Fernsehen)
- Persönlicher Kontakt ist wichtiger als alles andere (z.B. einen Journalisten animieren, bei etwas zu drehen, obwohl er nicht weiß, was ihn erwartet)
- Sperrfristen werden nicht eingehalten
Wie arbeiten Journalisten?
- riesige Einbußen bei Werbung
- viele Lokalredaktionen werden geschlossen
- für Fernsehbeitrag 400 € (Recherche und Dreh alles zusammen)
- sehr viele freie Mitarbeiter
- 70% aus den Medien kommt aus Pressemitteilungen; 30% aus Eigenrecherche
- klare und konzentrierte Arbeit wird erforderlich
- Redaktionskonferenz am morgen
- viele Journalisten, die nicht viel wissen
- nur wenige Journalisten arbeiten nur in einem bestimmten Ressort, in dem sie arbeiten
- meisten Journalisten recherchieren über das Internet deshalb wichtige Informationen sofort mitliefern
- möglichst gut platzieren
- gut sind Exklusivgeschichten
- immer Ansprechpartner nennen bei der PM wegen Rückfragen (gerade auch wenn Journalisten einen Interviewpartner suchen)
- auch was kritisches bringen
- nicht mit Pressemitteilungen zu ballern; nicht so oft anrufen; nicht unbedingt anrufen, ob PM angekommen ist
- nicht anrufen, wenn PM nicht abgedruckt wurde
- auch ätzend: wenn Exklusivgeschichte versprochen wird, die aber schon im Internet zu lesen ist
Wichtige Daten für PM
- Nummer der PM
- gut lesbare Schrift/Schriftart
- gut lesbare Betreffzeile (z.B. Betreff „Pressemitteilung“ ist nicht sinnvoll)
- Betreffzeile genauso wichtig wie die Überschrift (danach wird entschieden, was gelesen wird)
- Ansprechpartner und Erreichbarkeit
- Form: Text mit Bildern (muss kein PDF sein)
- keine Nicknames als Absender; Name bei Absender muss dastehen
- am besten Plaintext (ja kein HTML)
- Betreffzeile: z.B. „PM: Urheberrechtsreform: 10 Punkte Plan“
- am besten Verben und Artikel weglassen
- Betreffzeile muss mit Überschrift nicht unbedingt übereinstimmen
- mit SG konnten viele nichts anfangen; denken oft an Sportgruppe; einmal ausschreiben und dann als Abkürzung verwenden
- möglichst auf eine Seite beschränken; am besten ½ bis ¾ Seite
- unübersichtliche Überschriften vermeiden
- gute Überschrift: „Deutsche Piratin kandidiert für das französische Parlament“
- direkte oder indirekte Rede
- bei direkter Rede muss Journalist nicht nachfragen
- bei indirekter Rede: kann unabhängig und losgelöst von Journalisten gelöst werden
- keine Insidersprache; möglichst einfach darstellen
- Fremdwörter erklären
- man muss mediale Kommunikation evaluieren
- niemals ungeprüfte Sachverhalte in PMs übernehmen
- Links (möglichst Shortlinks, mit Links die man einfach abtippen kann ), Fotos (Urheber angeben; Auflösung angeben); weiterführende Hinweise („sie können X, Y und Z dafür weiter befragen“)
Beispiele für Überschriften
- in Überschriften Position anbringen (z.B. „GEMA zerstört Existenzen“)
- auch der erste Absatz muss knackig sein
- nicht zwei völlig verschiedene Aspekte mit reinbringen
- Ober- und Unterzeile mit reinbringen
Agenda Setting (Gesprächsrunde)
Beispiel: „Wir treten zurück“
- innerhalb von 6 Stunden standen Seite, Design und Inhalte
- hat die Klicks auch auf andere Seiten erhöht
- warum hat das so gut funktioniert?
- provokativ
- authentisch
- von Sprache und Stil kennt das jeder aus dem Privaten (Finanzen, Arbeitsplätze, Bildung)
- Wurden Inhalte wahrgenommen? Oder war es nur provokativ?
- Schattenwerbung
- klassische Schiene: Piraten nicht so im Vordergrund, sondern eher im Hintergrund
- damals ging es nur darum, Aufmerksamkeit zu bekommen
- Kampagne hatte kein explizites Ziel
Beispiel: 10 Punkte Urheberrecht
- populistische Thesen aufgestellt
- von Bevölkerung gelesen, von den Verlagen verhasst
- erst etwas lostreten, wenn wir mit möglichen Reaktionen umgehen können (vorbereitet sind)
- der Prozess ist sehr langwierig
- 10 Punkte Programm war eine glücklich Wendung; Bruno rotiert
- sind mit Kampagne noch nicht fertigt
- Agenda Setting häufig auch durch Verlage angetrieben
- vor dem Wahlkampf klar machen, dass ihr keine Internetpartei seid
- Kungler: „Parteien sind Marken“
- Wähler wählen Gefühle und Emotionen
- wie positionieren wir uns markentechnisch?
- z.B. Image „Mitmachpartei“: dieses Thema über Kampagnen stützen
- diese Marke wird momentan von den anderen Parteien gemacht, z.B. Nerdpartei, Internetpartei
- wir müssen uns selber kümmern
Wie machen wir das?
- schlagzeilenfähige Bulletpoints (z.B. LQFB erklären; allgemeines Tempolimit als Beispiel nehmen)
- Kampagne um einen Ergebnistext drum herum; es muss zielführend sein
- Selbst- und Fremdbild abgleichen
- es wird uns ein Fremdbild übergestülpt
- der Punkt ist: wir haben kein Selbstbild
- (Bürger)beteiligung funktioniert bei uns noch nicht wirklich; wir können das damit als Konzept auch nicht verkaufen
- wir machen den Denkfehler, dass wir annehmen, dass jeder weiß was die Piraten machen und sind
- nur wenige Bürger kennen die Kernthemen, für die wir stehen
- Unterschied zwischen Tool und Prinzip vermitteln
- auch Transparenz als Arbeitsprinzip muss kommuniziert werden
- keiner wählt euch, wenn ihr LQFB erwähnt
- Medien haben Markenprägung; wir müssen diese beeinflussen (vor Ort aktiv betreiben durch Infostände, Plakate, Werbung)
- 40% informieren sich ausschließlich über Politik mittels Fernsehen
- einfache Begriffe vermitteln, damit Medien auch einfach darüber schreiben
- offene Politik, Ehrlichkeit statt „Transparenz“
- „Mitmachen“ statt Partizipation; dann eine Ebene nach der anderen runterbrechen
- was uns fehlt: Strukturen, die diese Sachen auch umsetzen (Veranstaltungen machen, YouTube-Filmchen); es gibt spontan coole Prozesse, aber bei langfristigen Sachen leider nicht
- brauchen konkrete Punkte, die man bei einer Kampagne durchgehen kann (Checklisten)
- innerhalb der Gruppe schon Kommunikationsproblem, z.B. das man bestimmte Begriffe nicht verwenden darf (Beispiel: „politische Teilhabe“ wird angeblich auch von den Etablierten verwendet)
- müssen Identität Preis geben; zeigen das wir aus der Mitte der Gesellschaft kommen
- „Wording“: z.B. Begriff „Opt-out-Day“ versteht keiner; muss auch nicht sehr pfiffig sein
Erfahrung des Bundesvorstandes
- es war mal eine SG Kampagne in Planung
- SG Kampagne hiermit gegründet mit Sebastian und Kungler als Ansprechpartner
- Kampagnen für die Leute und nicht für die Journalisten
- Wer sind die Leute, die ihr erreichen wollt?
- das wissen wir
- Tag des GEZ-Hausverbotes (Kungler)
- Idee kam zu spät
- nur 5.000 Leute auf Twitter machten mit
- konnte man nur spät und schlecht in den Medien platzieren
- war an sicher aber eine super Idee
- Checkliste für einen Kampagnen-Workflow
- Ansprechpartner
- Zuständigkeiten
- …
- Selbstbild der Piraten muss entwickelt werden
- wir brauchen auch das Fremdbild
- wir müssen das von jemanden machen lassen, der sich darauf versteht
- wir müssen das vielleicht als Gruppe machen
- Kungler
- Idee
- Facebook-Seite
- Argu-Liner (was steht dahinter?)
- mitmachen = jeder hat eine andere Vorstellung davon, was gemacht werden muss
Fishbowl - SG Presse auf dem Prüfstand
- Problem der Freigabe von PMs durch die zurückgetretenen Pressesprecher
- Markus will sich darum kümmern, dass schnell neue Pressesprecher gefunden werden und damit für die Überbrückung Ersatz gefunden wird
- niedrige Mitarbeit hat laut der Referenten unterschiedliche Gründe:
- viele wollen nur temporär insbesondere für ihr Thema mitarbeiten und werden so aus dem Workflow ausgeschlossen
- Machtvakuum nach der letzten BuVo-Wahl
- eine störende Person im Bundesvorstand (Blockierung von Veröffentlichungen)
- keine transparente Auswahl von Mitarbeitern für die SG Presse
- super Workflow der SG Recherche und SG Lektorat
- Umstrukturierungsprozess in der SG Presse war notwendig, aber ist noch nicht abgeschlossen
Sonntag (3. Juni 2012)
Krisenkommunikation
- Ziele
- Instruktionen
- Psychologische Bewältigung
- Schutz der eigenen Bewältigung
- Medien stellen Krisen in einen Kontext
- Frage: Wie Medien umgehen, dass Rezipienten die Message so bekommen, wie sie zu bekommen sind
- Antizipation
- Issue-Management
- Vorbereitung durch Krisen durch reinschauen in aktuelle Situation
- Einwand: Piraten sehr intensive interne Kommunikation, die aber öffentlich abläuft
- in Krise hinter eine Partei stellen oder sich davon distanzieren?
- PR-Abteilung als Teil des strategischen Managements
- in Krisen: Management gibt immer mehr Kompetenzen an die PR-Beteiligung (z.B. Pharma-Branche)
- welche Wertschätzung hat die Presseabteilung? Wie relevant ist es für die anderen?
- Medien können Krisenkommunikation erleichtern aber auch erschweren
- Krisenplan kann entscheidend sein
- Krisenplan vom BMI als Beispiel
- Krisenstab erarbeitet den Krisenplan
- Krisentrainings; Krisenplan muss erprobt werden
- vorbildlich: Lükex-Übungen sind sehr realistisch
- Beispiel: Burnout bei Piraten
- war das bei denen schon öfter so? Ist das ein piratenspezifisches Problem? Ist das Problem stabil und hängt mit der Partei zusammen?
- Konsens ist wichtig: sind einer oder mehrere Betroffen
- Third-Person-Effekt: Unterstellung, das Bild wirkt
- oft sehen andere die Krise (auch wenn man selbst das nicht empfindet)
- konsistente Kommunikation
- kommuniziere schnell, um die Deutungshoheit zu behalten
- Medienresonanzanalyse
- Blogosphäre beobachten
Fishbowl - Advanced Mode
- Fragerunde zum Verhältnis und den Zuständigkeites des Bundesvorstandes zur SG Presse
- es werden wahrscheinlich 2 Pressekoordinatoren vom Bundesvorstand bestellt, die den Blick über die Pressearbeit behalten sowie die Kommunikation mit dem Bundesvorstand
Medienrecht
Medienrechtliche Faktoren der Öffentlichkeitsarbeit
- ToDo für Presseverantwortliche; Vermittlung der Recht und Pflichten, insbesondere der rechtlichen Rahmenbedingungen
Pressemeldungen
- Meinungsfreiheit
- Meinung vs. Tatsache
- Eine Meinung kann nicht wahr oder unwahr sein (persönliche Bewertung)
- Eine Tatsache (theoretisch) ist beweisbar/überprüfbar
- Mischform: „Dummschwätzer“
- Grenzen der Meinungsfreiheit z.B. Beleidigung, Schmähkritik (Diffamierung), „Schweinehirt“ für Politiker, „Pfeife“ für Beamte
- Recht auf informationelle Selbstbestimmung: man kann Interview führen und danach sagen, dass man dies nicht unter dem eigenen Namen veröffentlicht werden
Interviews/Veranstaltungen
- es gilt die Meinungsfreiheit
- Schutz vor dem Unterschreiben von Äußerungen (auch Verfälschungen allg. Persönlichkeitsrechte)
- Schutz vor Indiskritionen
- selbst als Kreisvorsitzender ist man Person öffentlichen Interesses
- Recht, Transkripte von Journalisten vorher einzufordern (wörtliche Veränderungen und Kürzungen können modifiziert werden)
- beim TV schwieriger: weil Worte nur schlecht verändert werden können
- bei Zeitungen einfacher
- bei TV ist es rechtlich verboten, etwas umzuschneiden; kann man rechtlich gegen vorgehen
- man muss dagegen "unverzüglich" vorgehen
Berichterstattung
- Gegendarstellung wird selten eingefordert
- Pressegesetz muss dazu durchgelesen werden, da die Rechtslage da sehr komplex ist
- Veröffentlichung der Gegendarstellung muss konkret eingefordert werden (in Schriftform; Bezug zum Artikel muss bestehen)