TH:Kreisverband Erfurt/Veranstaltungen/Protokoll Ticketloser Nahverkehr 19.09.2011: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Wiki der Piraten Thueringen
Cat (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „* Gäste: 20 == Beginn == * es geh um die Vorstellung von zwei Städten, die sich bereits am Konzept des fahrscheinlosen Nahverkehrs gewagt haben ** Hasselt, ei…“) |
Cat (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
== Beginn == | == Beginn == | ||
− | * es | + | * es geht um die Vorstellung von zwei Städten, die sich bereits am Konzept des fahrscheinlosen Nahverkehrs gewagt haben |
** Hasselt, eine Stadt in Belgien | ** Hasselt, eine Stadt in Belgien | ||
** Templin, eine Stadt in Brandenburg | ** Templin, eine Stadt in Brandenburg | ||
+ | * das ganze soll für die UMsetzung auf Erfurt geprüft werden | ||
== Beispielstadt 1: Hasselt == | == Beispielstadt 1: Hasselt == | ||
− | + | * Ausgangslage: große Verkehrsbelastung in der Hasselter Innenstadt (nur eine Hauptstraße die zum High Noon total verstopft ist) | |
− | * Ausgangslage: große Verkehrsbelastung in der Hasselter Innenstadt | + | |
* aber: absolut kein Verkehr in der Innenstadt ist utopisch; Gäste von außerhalb für die Wirtschaft wichtig | * aber: absolut kein Verkehr in der Innenstadt ist utopisch; Gäste von außerhalb für die Wirtschaft wichtig | ||
* Ziele durch einführung ticektlosem Nachverkehr: Verbesserung der Lebensqualität (immateriell) | * Ziele durch einführung ticektlosem Nachverkehr: Verbesserung der Lebensqualität (immateriell) | ||
Zeile 27: | Zeile 27: | ||
** damit hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung | ** damit hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung | ||
− | |||
+ | == Beispielstadt 2: Templin == | ||
* Ausgangslage: | * Ausgangslage: | ||
** größere Fläche als Erfurt (50 Einwohner/km^2) | ** größere Fläche als Erfurt (50 Einwohner/km^2) | ||
Zeile 35: | Zeile 35: | ||
** hohe Arbeitslosigkeit, kaum Wirtschaft | ** hohe Arbeitslosigkeit, kaum Wirtschaft | ||
** aber: Thermalquelle entdeckt; zur touristischen Nutzung an Auflagen geknüpft, z.B. die Entlastung des Verkehrs in der Innenstadt | ** aber: Thermalquelle entdeckt; zur touristischen Nutzung an Auflagen geknüpft, z.B. die Entlastung des Verkehrs in der Innenstadt | ||
+ | * Finanzierung: | ||
+ | ** 120.000 € zahlt die Stadt | ||
+ | ** zunächst kostenfrei für Bürger; jetzt zahlen sie 44 € für eine Jahreskurkarte (einmalig) | ||
+ | ** Ursache: | ||
+ | *** steigende Nachfrage und steigende Betriebskosten | ||
+ | *** Nahverkehr nicht im Stadtbesitz, sondern jährlich neue Kostenverhandlungen mit Nahverkehrsgesellschaft | ||
+ | *** Abschaffung Biodieselsubventionen | ||
+ | * Folgen: | ||
+ | ** von 40.000 auf 240.000 Fahrgäste | ||
+ | ** Individualverkehr hat sich verringert | ||
+ | ** immateriell: Bürgerbeteiligung ist gestiegen | ||
+ | ** Kinder sind mehr Bus gefahren (gerne auch zum Zeitvertreib ;) ) | ||
+ | * Probleme: | ||
+ | ** viele Sachen müssen gemeinsam mit dem Kreis geregelt werden (z.B. welche Strecken ticketfrei sind, Nahverkehr in städtischer Hand ja/nein) | ||
+ | ** Denkmalschutz in der Innenstadt (sehr viel Kopfsteinpflaster) | ||
+ | ** kaum Entlastung vom Verkehr, da wichtige Landstraße durch die Stadt führt | ||
+ | ** negative Werbung | ||
+ | ** harte Konkurrenz (auch andere Städte in der Nähe sind kurgebiet) |
Version vom 23. September 2011, 00:17 Uhr
- Gäste: 20
Beginn
- es geht um die Vorstellung von zwei Städten, die sich bereits am Konzept des fahrscheinlosen Nahverkehrs gewagt haben
- Hasselt, eine Stadt in Belgien
- Templin, eine Stadt in Brandenburg
- das ganze soll für die UMsetzung auf Erfurt geprüft werden
Beispielstadt 1: Hasselt
- Ausgangslage: große Verkehrsbelastung in der Hasselter Innenstadt (nur eine Hauptstraße die zum High Noon total verstopft ist)
- aber: absolut kein Verkehr in der Innenstadt ist utopisch; Gäste von außerhalb für die Wirtschaft wichtig
- Ziele durch einführung ticektlosem Nachverkehr: Verbesserung der Lebensqualität (immateriell)
- Finanzierung:
- 20% bisherige Finanzierung des Nahverkehrs aus Fahrscheinverkauf (in Erfurt sind es zum Vergleich 40%)
- Finanzierung jetzt: 25% Land, 75% Stadt; wird als Teild er Daseinsförderung verstanden
- alle 5 Jahre Beratung darüber, ob man sich das weiter leisten soll
- KOsten: 10 Mio. € (2% des Haushalts werden dafür aufgewendet)
- konkrete Umsetzung:
- Ausbau Nahverkehr und Rückbau Straßen
- bevorzugter Ausbau/Neubau Nahverkehr
- für Anlieger ist das Sperrgebiet frei
- Kampagnen, um für das Vorhaben zu werben
- Folgen:
- Hasselt wurde zur Einkaufsstadt mit Steigerung Beschäftigung
- kein Vandalismus, weil Bürger es als "ihren" Nahverkehr interpretieren
- damit hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung
Beispielstadt 2: Templin
- Ausgangslage:
- größere Fläche als Erfurt (50 Einwohner/km^2)
- 6.500 Einwohner, hoher Altersdurchschnitt
- Linke im Rathaus stark vertreten
- hohe Arbeitslosigkeit, kaum Wirtschaft
- aber: Thermalquelle entdeckt; zur touristischen Nutzung an Auflagen geknüpft, z.B. die Entlastung des Verkehrs in der Innenstadt
- Finanzierung:
- 120.000 € zahlt die Stadt
- zunächst kostenfrei für Bürger; jetzt zahlen sie 44 € für eine Jahreskurkarte (einmalig)
- Ursache:
- steigende Nachfrage und steigende Betriebskosten
- Nahverkehr nicht im Stadtbesitz, sondern jährlich neue Kostenverhandlungen mit Nahverkehrsgesellschaft
- Abschaffung Biodieselsubventionen
- Folgen:
- von 40.000 auf 240.000 Fahrgäste
- Individualverkehr hat sich verringert
- immateriell: Bürgerbeteiligung ist gestiegen
- Kinder sind mehr Bus gefahren (gerne auch zum Zeitvertreib ;) )
- Probleme:
- viele Sachen müssen gemeinsam mit dem Kreis geregelt werden (z.B. welche Strecken ticketfrei sind, Nahverkehr in städtischer Hand ja/nein)
- Denkmalschutz in der Innenstadt (sehr viel Kopfsteinpflaster)
- kaum Entlastung vom Verkehr, da wichtige Landstraße durch die Stadt führt
- negative Werbung
- harte Konkurrenz (auch andere Städte in der Nähe sind kurgebiet)